Ausblick 2016 Versicherungsmarkt

Wir gehen davon aus, dass es in 2016 keine großen Änderungen im Versicherungsbereich gibt. So wie es aussieht werden wir von gesetzlichen Neuerungen verschont bleiben. Auf der anderen Seite werden sich Entwicklungen fortsetzen, die unseren Kunden nicht unbedingt Freude machen werden. Es gibt vier wesentliche Problemfelder und auf diese wollen wir mit dieser Information eingehen.

Verzinsung von Lebensversicherungen / Garantiezins

Der Garantiezins in der Lebensversicherung ist auf einem historischen Tiefpunkt angekommen. Dieser Zinssatz spiegelt aber vornehmlich die Leistungsschwäche einzelner Versicherungsunternehmen wieder, die für Ihre Kunden schon seit längerem schlechte Ergebnisse erwirtschaften. Diese schwachen Versicherungsunternehmen würden mit einem höheren Garantiezins in große Schwierigkeiten geraten. Dies soll mit dem niedrigen Garantiezins vermieden werden.

Davon sind unsere Kunden aber nicht betroffen. Wir haben immer nur Policen von sehr leistungsfähigen Gesellschaften vermittelt, die bis heute für Ihre Kunden Erträge weit über dem Garantiezins erwirtschaftet haben und wir sind zuversichtlich, dass sich daran auch in Zukunft nichts ändern wird.

Allerdings sind auch diese Unternehmen nicht frei von den Einflüssen des Kapitalmarkts. Die allgemein sehr niedrigen Zinsen, mit denen die Länder ihre Staatsverschuldung finanzieren, zusammen mit der rechtlichen Verpflichtung der Versicherungsunternehmen große Teile der Versicherungsbeiträge in eben diesen niedrig verzinsten Staatsanleihen anzulegen, führt im Laufe der Zeit zu niedrigeren Ergebnissen und Überschüssen. Auch die besten Versicherungsunternehmen haben in 2015 erstmals nur Ergebnisse unter 4% erzielen können. Dies ist für unsere Kunden solange nicht problematisch, als die Inflationsrate unter 1% verbleibt. Dies ist zur Zeit der Fall. Durch die gesunkenen Energiepreise liegt die Inflationsrate nahe 0%.

Gleichwohl bereiten wir uns auf eine Zeit länger andauernder Niedrigzinsen vor. Wir bieten unseren Kunden weiterhin die klassische Lebensversicherung an, aber jetzt auch sogenannte hybride Produkte, bei denen ein Teil der Beiträge eben nicht nur in Staatsanleihen angelegt werden muss, sondern auch andere Möglichkeiten des Kapitalmarkts genutzt werden. Da auch bei diesen Produkten ein Deckungsstock vorhanden ist, ist auch weiterhin eine strenge Auswahl nach leistungsfähigen Versicherungen unabdingbar. Auch diese Gesellschaften bieten bei der Auswahl der Anlagen am Kapitalmarkt einige Auswahl. Bei unseren Empfehlungen achten wir sehr auf kostengünstige Produkte mit sehr überschaubarem Risiko (z. B. ETF MSCI World), um nicht die mögliche Rendite durch Kosten mindern zu lassen.

Wir können unseren Kunden also auch hinsichtlich der Altersvorsorge, die in der Zeit niedrigen Zinsen abgeschlossen wird sagen, dass sich diese lohnt.

Immobilienfinanzierung / Baukredite

Am Baufinanzierungsmarkt hat eine Zinswende stattgefunden. Die Zinsen sinken also nicht mehr, sondern steigen langsam wieder.

Von den niedrigen Zinsen für die Immobilienfinanzierung haben unsere Kunden im Vergangenen Jahr kaum noch profitieren können. Leider ist es aber so, dass die Immobilienpreise trotz steigender Zinsen auf sehr hohem Niveau verblieben sind. Immobilien sind also weiterhin teuer und wir sehen zur Zeit auch keine Veränderung im positiven Sinne für unsere Kunden.

Die niedrigen Zinsen haben darüber hinaus zu höheren Risiken geführt. Bei langlaufenden Finanzierungen deren Zinsbindung endet, bevor der Immobilienkredit weitgehend getilgt ist, besteht ein nicht unerhebliches Risiko von beträchtlichen Ratensteigerungen am Ende der Zinsbindung. Um diesen Risiken zu begegnen, ist ein hoher Eigenkapitalanteil und eine schnelle Tilgung mit mindestens 4% Tilgungsleistung sehr, sehr sinnvoll.

Gebäudeversicherung

Die Prämien im Bereich der Gebäudeversicherung steigen weiterhin kräftig. Dies hat zwei wesentliche Ursachen. Ein Grund liegt in der gestiegenen Häufigkeit von extremen Wetterbedingungen. Es hat also in den vergangenen Jahren deutlich mehr Sturm und durch Starkregen verursachte Überschwemmungen gegeben.

Der zweite Grund liegt in der großen Zahl von Immobilien, die jetzt 30 Jahre alt werden und nicht saniert wurden. Diese Immobilien waren von den Eigentümern als Altersversorgung „mietfrei im Alter wohnen“ geplant. Richtig ist es, dass es den Eigentümer gelungen ist, die Immobilie rechtzeitig vor dem Renteneintritt abzuzahlen. Aber zu diesem Zeitpunkt ist die Immobilie eben nicht mehr neu, sondern immer sanierungsbedürftig. Nach 30 Jahren sind Fenster, Heizung, Dach und Installationen erneuerungsbedürftig. Diese erheblichen Investitionen sind aber nach Renteneintritt nicht mehr leistbar. Es fehlt vielen Immobilienbesitzern einfach am nötigen Geld, um diese Sanierungen durchzuführen. Die maroden Installationen führen jetzt vermehrt zu Wasser- und auch anderen Schäden an Dächern und Fassaden.

Dies hat nun auch zur Folge, dass nicht mehr jedes Gebäude gegen jeden Schaden versicherbar ist. Die Zahl der Versicherungsunternehmen, die bestimmte Gebäude nicht mehr oder nur noch zu hohen Prämien versichern wollen, steigt. Genau so haben wir es nun mit Kündigungen der Versicherungsunternehmen bei Schäden und auch sogenannten Bestandssanierungen zu tun, bei denen die Versicherungen bestimmte Versicherungen ohne erkennbaren Anlass kündigen. Diese Versicherungen haben Probleme mit der Schadenentwicklung in ihren Versicherungsbeständen und sortieren Verträge mit einer hohen Schadenwahrscheinlichkeit aus. Liegt eine Kündigung des Versicherungsunternehmens bereits auf dem Tisch, ist es meist nicht mehr möglich eine neue Versicherung zu finden. Die Zahl der unversicherten Gebäude wird also steigen. An dieser Stelle ist es unsere zunehmend schwierige Aufgabe, unseren Kunden den gewünschten Versicherungen zu leistbaren Prämien zu vermitteln. Wir haben mit den von uns vertretenen Gesellschaften vereinbart, dass wir über die Kündigungsabsicht vorab informiert werden und den Vertrag dann als ungekündigt umdecken können. Dieser Aufgabe haben wir bisher immer noch erfolgreich erledigen können.

Rechtsschutzversicherung

Im Bereich der Rechtsschutzversicherung führt die gestiegene Zahl der Rechtsschutzfällen zusammen mit den Kostensteigerungen im Bereich der Anwaltshonorare zu Prämienerhöhungen im Bereich 5-15%, je nach Anbieter. Diese Prämiensteigerungen halten wir für vertretbar, so lange keine Abstriche am Versicherungsschutz, z. B. durch erhöhte Selbstbeteiligungen, gemacht werden. Auf der anderen Seite ist es so, dass wir Prämienerhöhungen, genau wie unsere Kunden, nicht gerne sehen. Wir haben die Prämienerhöhungen zum Anlass genommen, mit den Versicherungsunternehmen Verhandlungen zu führen. Im Ergebnis haben wir für viele unserer Kunden, wenn auch nicht für alle, Sonderrabatte auf die bestehenden Verträge ausgehandelt. Diese Sonderrabatte heben die Prämienerhöhung auf oder vermindern diese doch erheblich. Damit sind wir zufrieden und auch unsere Kunden können zufrieden sein.

Zusammenfassung

Wir sehen uns bei der Bewältigung der Problemfelder gut aufgestellt und sind sicher unseren Kunden auch in 2016 immer eine passgenaue Lösung anbieten zu können, auch wenn dies nicht immer einfach ist. Aber genau darin sehen wir unsere Aufgabe, der wir uns gerne stellen. In diesem Sinne freuen wir uns auf die Zusammenarbeit und wünschen wir allen unseren Kunden und Freunden Gesundheit und ein erfolgreiches Jahr 2016.